Erster Nachhaltigkeitstag am Moltke-Gymnasium

Erster Nachhaltigkeitstag am Moltke-Gymnasium
Extremschwimmer André Wiersig (2.v.l.) zog die Schüler und Lehrer vom Moltke-Gymnasium in seinen Bann. Schulleiter Thomas Zöllner (r.) und seine Stellvertreterin Katja Vitt (2.v.r.) waren ebenso begeistert. Foto: Bianca Treffer

Die Rheinische Post berichtet:

„Ich nehme euch heute mit auf die Meere“, kündigt André Wiersig an diesem Samstag an. Er steht vor dem großen Beamer-Bild eines Schwimmers auf der Bühne der Aula des Moltke-Gymnasiums und ist an diesem Tag der prominente Gast beim ersten Nachhaltigkeitstag der Schule.

Der Sportler auf dem Bild ist er selber, denn der Paderborner ist Extremschwimmer und gehört zu den wenigen Menschen der Welt, die es geschafft haben, die sogenannten Ocean´s seven zu absolvieren. Er ist dabei auch der Erste, der dies im jeweils ersten Anlauf schaffte. Dazu schwamm er als erster Mensch vom Festland zur Insel Helgoland. Sein Langstreckenschwimmen hatte Folgen. Wiersig ist nun UN-Botschafter für die Ozeane und Gründer der Initiative „The Blue Heart”.

In dieser Funktion konnte ihn das Moltke-Gymnasium als Referenten für den ersten Nachhaltigkeitstag gewinnen. In der Aula sind alle Plätze besetzt, wobei der 51-Jährige jeden einzelnen Schüler, aber auch die zuhörenden Lehrer in den Bann zieht. „Eigentlich hat alles angefangen, weil ich das Meer für mich allein erleben und ein Teil davon werden wollte“, sagt Wiersig, der das Meer von je her liebt. Schmunzeln lösen seine Beschreibungen aus, wie er sich an das Schwimmen im kalten Wasser gewöhnt hat. Mit Unterstützung von Fotos sowie kurzen Videos nimmt er die Zuhörer mit in eine für viele unbekannte Welt.

Begegnungen mit Haien, Walen, giftigen Quallen, Schildkröten oder Kegelrobben faszinieren. Es ist für die Zuhörer kaum vorstellbar, dass es lediglich mit Badehose und –kappe bekleidet des nachts in eine Welt eintaucht, die nur aus Wasser besteht und in der über Stunden hinweg geschwommen wird. Ein Begleitboot weist dem Sportler den Weg. „Es gelten die Regel von 1875, als Captain Matthew Webb als erster Mensch den Ärmelkanal durchschwamm. Keine technischen Hilfsmittel, kein Neoprenanzug und kein Festhalten am Begleitboot“, erläutert Wiersig.

Siehe auch  Spendenaktion für Flüchtlinge auf Lesbos

Anschaulich beschreibt er seinen ersten Plastikkontakt im Meer, der bei so manchem Schüler ein Gänsehautgefühl auslöst. „Ich bin nachts im offenen Meer geschwommen, und auf einmal hing ich mit dem Kopf in einer Art Plastikfolie. Es war ein Schock, wie ihn auch jedes im Wasser lebende Tier verspüren muss, wenn es in eine solche Situation kommt. Es gibt keine Berührung außer dem Wasser – und dann das“, berichtet der Schwimmer. Es war der Auslöser, sich für den Schutz der Ozeane einzusetzen und die Initiative „The Blue Heart“ zu gründen. Dass er dabei UN-Botschafter für die Ozeane werden würde, sei eigentlich nie geplant gewesen, fügt er an. „Wir müssen größer denken. Wir sind alle abhängig von einem gesunden Planeten“, erinnert Wiersig.

Es gibt keinen erhobenen Zeigefinger und gute Vorschläge, sondern lediglich die Aussage, dass man das, was man liebe auch beschützen solle. Ein jeder wisse, was er zu tun habe. Es seien mehr Mut, neues Denken und einfach machen gefragt, lautet seine Botschaft.

Der Kontakt zu Wiersig entstand über Joachim Schröder vom Vorstand der Krefelder Stiftung „Cooldown°earth foundation“, die unter anderem das Projekt digitale Klimaschule anbietet. Schröder lernte den UN-Botschafter für die Ozeane vor rund drei Jahren kennen, woraus sich eine Zusammenarbeit mit der Stiftung ergab. „Menschen zusammenbringen, die zusammen passen, haben wir uns unter anderem zur Aufgabe gemacht und zum Nachhaltigkeitstag vom Moltke-Gymnasium passt ein Besucht von André Wiersig perfekt“, sagt Schröder.

Der Nachhaltigkeitstag beinhaltetet aber noch mehr. Die digitale Klimaschule ist dabei, bei der die Schüler beispielsweise mit dem Fahrrad den Strom für den Monitor produzierten bzw. sich mit Apps zur Nachhaltigkeit beschäftigten. Und die Q1 sammelt Ideen, wie Nachhaltigkeit an der eigenen Schule umgesetzt werden kann, wobei die Ideenpalette vom Einsatz regionaler Produkte in der Mensa über das doppelseitige Bedrucken von Papier bis hin zur Anlage eines Schulgartens reicht.

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