Pflanzen nehmen mehr CO2 auf als erwartet – Klimaschutzstrategien könnten begrenzt sein

Der versteckte CO2-Speicher der Pflanzen
Die Pflanzen der Erde können mehr CO2 aufnehmen als bisher angenommen. Eine neue Studie des Imperial College Londons zeigt, dass sie jährlich mindestens 80 Millionen Tonnen Kohlendioxid speichern können. Bisherige Modelle lagen mit Schätzungen zwischen 43 und 76 Millionen Tonnen deutlich darunter.
Für die Klimawissenschaft ist dies von großer Bedeutung, da Pflanzen eine wichtige Rolle beim Speichern von CO2 spielen. Die Klimaphysikerin Heather Graven betont, dass Pflanzen viel produktiver sind, als bisher angenommen wurde, was auf die vielfältigen Wege zurückzuführen ist, auf denen sie Kohlenstoff nutzen können.
Das Forschungsteam nutzte dabei Daten aus Atomwaffen-Tests der 1960er Jahre, um zu zeigen, wie schnell Pflanzen CO2 aufnehmen und freisetzen. Die Ergebnisse zeigten, dass Pflanzen zwar CO2 effizient aufnehmen, es aber auch schnell wieder freisetzen, beispielsweise wenn sie Blätter abwerfen oder sterben.
Diese Erkenntnisse haben große Auswirkungen auf den Klimaschutz, da Strategien zur CO2-Speicherung in der Natur möglicherweise weniger effektiv sind als gedacht. Graven betont daher die Dringlichkeit, die Emissionen aus fossilen Brennstoffen rasch zu reduzieren, um den Klimawandel zu bekämpfen.
Quelle: Focus Online